Mitch O'Keefe unterschreibt bis 2026

Warum Tom Rowe den Ice Tigers zu seinem Nachfolger als Cheftrainer gratuliert

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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28.3.2024, 13:14 Uhr
Mitch O'Keefes Kommunikation hat die Haie ins Achtelfinale der Champions League geführt.

© Groder, Imago Images Mitch O'Keefes Kommunikation hat die Haie ins Achtelfinale der Champions League geführt.

Abonnentinnen und Abonnenten von nn.de wissen es schon lange: Mitch O'Keefe wird der 20. Cheftrainer in der 30-jährigen DEL-Geschichte der Nürnberg Ice Tigers. Am Gründonnerstag bestätigte das nun auch der Klub selbst - samt eines Zwei-Jahres-Vertrags. Der 39 Jahre alte Kanadier war zuletzt vier Spielzeiten hinter der Bande des österreichischen Erstligisten HC Tiroler Wasserkraft Innsbruck gestanden. 2023 hatte er die Haie überraschenderweise in die Champions Hockey League geführt. Anders als die Ice Tigers 2018 überstand Innsbruck die Vorrunde und scheiterte im Achtelfinale denkbar knapp an Lukko Rauma. Der finnische Vertreter wiederum schied danach erst im Halbfinale aus - ebenfalls denkbar knapp.

O'Keefe hat also bereits nachgewiesen, dass er in der Lage ist, Außenseiter-Mannschaften über die Grenzen dessen hinauszuführen, was ihnen allgemeinhin zugetraut wird. Denn selbst in der sogenannten ICEHL zählt der HC Innsbruck nicht zu den Top-Klubs. Dass in der Deutschen Eishockey-Liga Ähnliches von ihm erwartet wird, weiß der ehemalige Torhüter bereits. "Von der ersten Unterhaltung an, die ich mit Usti geführt hatte, war Nürnberg mein erste Wahl - einfach nur aufgrund der Verbindung, die ich mit ihm hatte", erklärte O'Keefe. "Es sind die Menschen, die einen Arbeitsplatz zu dem machen, was er ist und mit ihm zu arbeiten, fühlte sich für mich richtig an. Er hat bereits eine Mannschaft von hart arbeitenden Jungs um sich versammelt und das erinnert mich sehr daran, womit ich in den letzten fünf Jahre hatte arbeiten dürfen."

O'Keefe will bei den Ice Tigers "den nächsten Schritt gehen"

Diese erste Unterhaltung dürfte im Herbst 2023 geführt worden sein, nachdem Tom Rowe Geschäftsführer Wolfgang Gastner und "Usti", also Nürnbergs Sportdirektor Stefan Ustorf, darüber in Kenntnis gesetzt hatte, seinen Vertrag bei den Ice Tigers nicht verlängern zu wollen. „Mitch O‘Keefe hat mich in unseren Gesprächen nicht nur fachlich voll überzeugt, sondern auch den Eindruck gemacht, dass er menschlich sehr gut zu uns passt", ließ Ustorf ausrichten, der sicher nicht unbewusst auf einen Wandel hinter der Bande setzt. O'Keefe ist 28 Jahre jünger als der in Nürnberg ungemein beliebte Rowe. Die Aura des Respekts, die den einstigen NHL-Coach naturgemäß umgab, wird er sich erst erarbeiten müssen, woran Ustorf nicht zweifelt. "Er ist an einem Punkt in seiner Laufbahn, an dem er den nächsten Schritt gehen will und auf höherem Niveau arbeiten möchte. Ich bin mir sicher, dass er und die Mannschaft schnell zusammenfinden werden und seine gute Kommunikation das Beste aus den Jungs herausholen wird.“

Und auch wenn Rowe und Ustorf in den letzten Wochen in Nürnberg nicht mehr viel miteinander geredet hatten, würde der ehemalige Cheftrainer dem Sportdirektor in dessen Ansicht über den neuen Cheftrainer zustimmen. Rowe kennt O'Keefe - als Gegner und nicht nur von diesem einen Testspiel im August 2023. Nach einem eskalierten Fußballspiel verloren müde Ice Tigers beim Vinschgau Cup gegen O'Keefes Haie mit 1:4. Rowe kannte den jüngeren Kollegen aber bereits aus der österreichischen Liga. Und tatsächlich sagte der US-Amerikaner, der noch immer nicht weiß, für welchen DEL-Klub er künftig arbeiten wird, über seinen Nachfolger: "Mitch ist ein sehr guter junger Trainer. Ich freue mich - für ihn und für die Ice Tigers."

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